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Normalerweise ist ein Schlüsselbeinbruch durch seine charakteristische Schwellung bereits einfach erkennbar, der Beweis erfolgt durch
ein Röntgenbild. Es handelt sich um den zweithäufigsten Knochenbruch des Erwachsenen (nach Handgelenksbrüchen).
Früher wurden Schlüsselbeinbrüche vornehmlich nicht operativ behandelt oftmals auch unter Inkaufnahme einer schiefen oder sonstig schlechten Knochenheilung. Die dadurch
entstandene Verkürzung des Schlüsselbeines führt neben einer Asymmetrie des Schultergürtels auch vielfach zu Haltungsschäden der Wirbelsäule und den dazugehörigen Folgeproblemen.
Heute haben wir da erheblich bessere Methoden:
Einfache nicht wesentlich verschobene Brüche können mit einem Verband ruhiggestellt werden. Hierzu gibt es verschiedene Verbandsformen:
Rucksackverband, Desault-Verband oder Gilchrist um die wichtigsten Formen zu nennen. Die Auswahl sollte durch einen Unfallchirurgen / Orthopäden erfolgen. In
der Folgezeit sind weitere Untersuchungen erforderlich, da sich ein gewisser Anteil der Brüche erst nach einigen Tagen verschiebt oder die eigentliche Knochenbruchheilung ausbleibt.
Alle Brüche, die grob verschoben sind oder mehrfach gebrochen sind oder bei denen trotz einer Verbandstechnik eine deutliche Schmerzhaftigkeit bleibt, sollten durch eine Operation
gerichtet und stabilisiert werden. Nur so kann dafür gesorgt werden, dass das Schlüsselbein in seiner ursprünglichen Form und ohne Verkürzung korrekt zusammenwächst.
Hierbei gibt es die herkömmliche Möglichkeit mit einer Metallplatte in sogenannter winkelstabiler Ausführung und Schrauben zu operieren, oder, wie von uns angestrebt, mit einer Titan Schiene, die in den
Markraum des Schlüsselbeines eingebracht wird. Bei der sogenannten Markraumschienung (auch ESIN = elastisch stabile intramedulläre Nagelung, Prevot Nagelung, TEN = titanic elastic nail)
besteht der große Vorteil, dass lediglich eine kleine 1 cm lange OP Narbe am inneren Ende des Schlüsselbeines verbleibt, eine störende Operationsnarbe
über dem eigentlichen Knochenbruch kann vermieden werden. Außerdem sind nur vergleichsweise geringe Schmerzen durch die minimalinvasive Technik zu erwarten.
Insbesondere bei der Markraumschienung erreichen wir eine schnelle Schmerzfreiheit normalerweise in der ersten Woche, bei der herkömmlichen Operationsmethode mit Metallplatte
nach ca. zwei Wochen, gegenüber der nichtoperativen Methode im Allgemeinen erst nach einem Monat.
Eine körperliche Zurückhaltung ist bis zum röntgenologischen Nachweis der Heilung - im Regelfall 6-8 Wochen - notwendig.